Kunstschule: Bevorstehendes Semester bietet Altbewährtes wie Neues

„Der wichtigste Termin der Woche …“

FILDERSTADT. „Für viele Teilnehmende ist es der wichtigste Termin der Woche …“, sagt Leiter Ali Schüler schon ein bisschen stolz, wenn er über die Kurse der Kunstschule Filderstadt (KSF) spricht. Das (Erfolgs)Geheimnis der städ­tischen Einrichtung für Klein und Groß liegt zweifellos in einem gelungenen Vielerlei: in der besonderen Atmo­sphäre vor Ort, dem Abschalten vom (Berufs)Alltag, dem Spaß am eigenen „Tun“ ohne jeglichen Leistungsdruck, dem Ausleben der Kreativität, der Ge­meinschaft mit Gleichgesinnten sowie einem ebenso engagierten wie för­dernden Dozent*innen-Team.  Im Februar 2024 startet das neue Semester.

Die Kunstschule Filderstadt ist beliebt bei Jung und Älter. Was mit Ton, Teig und Kleister für (Klein)Kinder beginnt, kann bis zur Vollendung anspruchsvollster Werke von Erwachsenen (auch von Profis) betrieben werden. Es gibt (fast) nichts, was die KSF nicht anbietet. Die Teilnehmenden jeden Alters werden in ihren Fähigkeiten und Talenten begleitet und gefördert, kreative Ideen nehmen Form und Gestalt an. Klein und Groß schaffen mit ihren Händen etwas ganz Eigenes, erleben Kunst mit all‘ ihren Sinnen. „Das macht oftmals zufrieden und glücklich“, erzählt Einrichtungsleiter Ali Schü­ler aus seiner langjährigen Berufserfahrung. Und so spricht die Dozentin Silke Ruckstuhl im druckfrischen Programmheft treffend von „Der Kunst zu wachsen oder mit der Kunst zu wachsen“…

Das Blättern im Semesterheft (Teil des VHS-Programms, das dieser Tage an alle Filder-städter Haushalte kostenlos verteilt wird) lohnt sich ebenso wie ein Blick auf die ge-meinsame Homepage von Volkshochschule und Kunstschule (www.vhs-filderstadt.de). Die Kurse können ab sofort gebucht wer-den. (Berufs-)Alltag ade! Rein ins Entdecken, bloße „Machen“ und Entspannen! Lust auf Malen, Zeichnen, Drucken, Tonen, Plasti­sches Gestalten, Schweißen, Schneidern, Nä­hen, Gipsen, Fotografieren, Sägen, Bohren, Leimen, Nageln, Feilen, Kneten, Schmirgeln, Theaterspielen? Dann ab in die KSF!

„Kinder und Jugendliche langfristig fördern“

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Petra Eisele leitet Manuela Kallinger den Fachbereich der Kinder- und Jugendkunstschule. Ihre Überzeugung: „Es ist wichtig, Kinder und Jugendliche langfristig zu fördern. Viele wachsen in den Kursen mit.“ Gestartet werden kann in einem Alter von zwei Jahren – natürlich in Begleitung der (Groß-)Eltern. Willkommen in der „Kritzelkratzel-Kunst“! Die KSF bietet für Mädchen und Jungs jeweils altersgerechte Workshops und Veranstaltungen an. Die Palette ist groß und bedient zahlreiche Interessen und Neigungen.

Manu Kallinger: „Die Kinder und Jugendlichen sollen sich bei uns wohlfühlen. Wir gehen ganz gezielt auf deren Bedürfnisse und Interessen ein. Natürlich gehört auch sensible Beziehungsarbeit zu unserem Job.“  Im Blick auf das bevorstehende Semester nennt die Sozialpädagogin mit kunsttherapeutischer Fortbildung ein paar aktuelle Veränderungen: den Ausbau des Kursangebots (auch in den Ferien) im „WIE“ in Sielmingen, Kooperationen mit dem Filderstädter Serigrafie-Museum sowie Kreatives für geflüchtete Kinder und Jugendliche.

In diesem Zusammenhang weist Manu Kallinger auf verschiedene Fördermöglichkeiten hin, die es auch Kindern und jungen Leuten aus bedürftigen Familien ermöglicht, die Kunstschule zu besuchen – auf den städtischen Familienpass sowie die Unterstützung durch den rührigen Förderverein der KSF. „Wir wollen auch alle erreichen, die nicht so viel Geld haben.“

„Es lohnt sich immer, sich auf die Warteliste setzen zu lassen“

Im Frühjahr/Sommer 2024 gibt es einmal ehr jede Menge zu entdecken und auszuprobieren: beispielsweise das „(Holz-)Ate­lier“ oder die „Tonwerkstatt“, das Bauen von Putzrobotern, Elektro- oder Viertaktmotoren, Gelatinedruck, das Gestalten von Masken, Traumfängern, Skizzenheften und Schmuck, Malen auf dem Farbpiano oder von Mangas bis Comics, kreatives Nähen, ein Theater-Som­mer-Camp und vieles mehr. Kunstschulchef Ali Schüler weist darauf hin, dass erfahrungs­gemäß viele Angebote rasch ausgebucht sind. Seine Empfehlung: „Es lohnt sich immer, sich auf die Warteliste setzen zu lassen.“

In Sachen Fachbereich „Erwachsene“ beobachtet der KSF-Leiter seit Jahren eine „Re­naissance“ der klassischen Kunstschulsparten wie unter anderem der Aquarell-, Acryl- oder Ölmalerei. „Diese Angebote boomen, sto­ßen auf großes Interesse und werden von uns kontinuierlich ausgebaut“, sagt Ali Schüler. Ebenso erweitert würden auf vielfachen Wunsch die Bereiche Graffiti, Siebdruck, Portraitmodellieren mit Ton, Keramik, Töpfern, .... Aber auch „Experimentelles“ wie die (Sumie-)Tuschmalerei erfreue sich großer Beliebtheit. Daher werde es für diese Kunstform extra im Sommer eine Intensivwoche für Interessierte geben. Apropos Sommer: Was wäre ein Sommer ohne das traditionelle Angebot „Sommeratelier und Sommerakademie“? 2024 stehen auf dem Programm:

  • das „Sommeratelier“ mit Walter Schüler
  • die „Sommerakademie Filderstadt – Ich mach‘ mein Ding“ mit Albrecht Weckmann
  • die „Sommerakademie Filderstadt – Acrylmalerei“ mit Beate Blankenhorn
  • die „Sommerakademie Filderstadt – Holz­bildhauerei“ mit Birgit Rehfeldt sowie
  • „Glassfusing – drei Tage im Sommer“ mit Elke Steiger.

9635: Was verbirgt sich dahinter?

Auch im Frühjahr/Sommer 2024 haben die Teilnehmenden die Qual der Wahl. Ali Schüler greift nur ein paar Highlights aus dem vielseitigen Programmheft heraus – zum Beispiel den Kurs mit der Nummer 9635. Hinter der geheimnisvollen Zahlenkombina­tion verbirgt sich „Lavendel-Druck auf Stoff“.  Diesen kennen viele sicherlich noch nicht …

„Wir unterstützen die Nachhaltigkeit“, sagt der KSF-Chef und wirbt unter anderem für die eigene Herstellung von Pflanzen- Farben. So erfährt man im Programmheft: „Die Verwendung von Tinten begann vor circa 3.000 Jahren vor Christus in Ägypten und wenige Jahrhunderte später auch in China…“ Darüber hinaus können Interes­sierte sich der Hobbyschneiderei oder auch einem neuen Trend, „Sashiko“ – dem japa­nischen Sticken – widmen. Letztere Kunst bezeichnet ursprünglich eine Reparatur­technik, um Risse, Löcher, aufgescheuerte Stellen oder andere Beschädigungen an Kleidern auszubessern. Doch die Muster aus feinen Linien und geometrischen For­men seien, so Schüler, so schön, dass die Technik heute genutzt werde, um schlichte Flächen zu verzieren. 

Egal, für welchen Kurs (kurzer Workshop oder fortlaufendes Angebot) sich die Teilnehmenden entscheiden. Ali Schüler freut sich stets darüber, dass „nicht alle das Glei-che machen und jede(r) im Laufe der Zeit eine eigene Handschrift oder Bildsprache entwickelt. Und genau das ist unsere Kunstschule!“ (sk)