Städtische Weihnachtsspendenaktion startet wieder

„Magische“ Zeit, um an Bedürftige vor Ort zu denken

FILDERSTADT. Advent und Weihnachten – für viele Anlässe der Freude, für andere traurige – ja oftmals belastende - Wochen. Es ist aber auch eine fast schon „magische“ Zeit, in der viele Menschen an diejenigen denken, die auf der Schattenseite des Lebens stehen: an Bedürftige, an Mittellose, an Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen in Notlagen geraten sind. Und dies hier vor Ort – mitten in Filderstadt. An dieser Stelle greift seit vielen Jahren die traditionelle Weihnachtsspendenaktion der Stadt. Sie lässt auch bei so manchem jungen wie älteren „Sorgenkind“ ein wenig Weihnachtsstimmung einkehren und leistet in den kommenden Monaten Hilfe, wo diese am dringendsten benötigt wird – schnell, unbürokratisch, verantwortungsbewusst.

Heike von Broock, die stellvertretende Leiterin des Amts für Integration, Migration und Soziales, erinnert: „Schicksalsschläge und Notlagen können jeden treffen – in jedem Alter, zu jeder Zeit, oftmals auch unverschuldet.“ Und sie erlebt in ihrem bewegten Berufsalltag, dass die Zahl der Menschen, die Hilfe benötigen, weiter hochschnellt. Tendenz steigend. „Ihr“ engagiertes Team des Komunalen Sozialen Dienstes und des Integrationsmanagements unterstützt Menschen in Not – unabhängig ihrer Herkunft und ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte.

Für die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung zählt nur eines: der Mensch in einer Notlage. Und diese Not hat ganz unterschiedliche Gesichter: Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit, Tod von Angehörigen, Scheidung, Pandemie, Energiekrise, Inflation, Flucht. Heike von Broock und ihre Kolleg*innen Jeanette Widmann-Birk, Katrin Gent und Yasser Abdulraheem berichten von der stetig zunehmenden Anzahl an Klient*innen: „Im zurückliegenden Jahr haben wir allein dreimal so viele Lebensmittelgutscheine der Fildertafel ausgegeben.“

„Jedes Leben ist anders und individuell“

Neben den kleinen Aufmerksamkeiten für Bedürftige zum Fest der Feste fließen die Spendengelder der städtischen Weihnachts-aktion insbesondere in eine Art „Notgroschen“ – in einen Topf, aus dem das Jahr über niederschwellig Menschen vor Ort geholfen werden kann. Das Team des zuständigen Amts für Integration, Migration und Soziales kennt „seine“ Klient*innen sowie deren Situation in der Regel genau. „Wir können die Notlage sehr gut abschätzen und verteilen das Geld nicht blind“, versichert Katrin Gent allen Spender*innen. Und „schwierigere Fälle“ würden, so Jeanette Widmann-Birk, im Kolleg*innenkreis durchgesprochen und erst dann entschieden. 

 „Jedes Leben ist anders und individuell“, sagt Heike von Broock. Sie erklärt, dass zu ihren Klient*innen so viele verschiedene Menschen gehörten: Junge, Alte, Alleinstehende, Ehepaare, Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Gesunde, Kranke, Einsame sowie Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Und ebenso vielfältig seien auch deren Notlagen und Bedürfnisse.

Mit Spendengeldern Notwendiges finanzieren

Mit dem Geld aus dem Spendentopf wird Notwendiges – nichts Luxuriöses - finanziert: Bustickets zu ärztlichen Untersuchungen, Behörden oder Vorstellungsgesprächen, Bekleidung, Schuhe, Betten, Hörgeräte, Zuschüsse für Elektrogeräte, Schädlingsbekämpfung, Sprachkurse, Schulfahrten der Kinder, Ferienwaldheim-Besuche, … „So manchen Bedürftigen ermöglichen wir aber auch, dass sie sich etwas zu essen kaufen, den Kühlschrank einfach mal wieder auffüllen können“, bringt das Team eine typische Notlage auf den Punkt.

Gerade bei der Anschaffung größerer Gebrauchsartikel achten von Broock und Co. darauf, dass die Klient*innen einen finanziellen Eigenanteil leisten. „Das ist uns sehr wichtig“, betonen die Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung. Ihre Erfahrung in Sachen Weihnachtsspendenaktion: „Die Bedürftigen sind so dankbar über die Unterstützung von Menschen hier aus der Stadt.“ Manche lächelten übers ganze Gesicht, andere schickten Karten, gemalte oder gebastelte Kinderbilder als Zeichen ihrer Wertschätzung.

„Menschlichkeit vor Ort“

Oberbürgermeister Christoph Traub erinnert daran, dass jeder unverschuldet in diese missliche Lage kommen könne. Er bittet daher die Bevölkerung mitzuhelfen: „Die Weihnachtsspendenaktion in Filderstadt ist mehr als ein Brauch. Durch das soziale Engagement der Bürger*innen für Menschen in Not kann ein Zeichen für das gute Miteinander und die Menschlichkeit vor Ort gesetzt werden. Vielen Dank!“  

Die Bankverbindungen der Aktion lauten (Stichwort: „Weihnachtsspendenaktion der Stadt Filderstadt 2023“):

  • Bernhauser Bank, IBAN: DE91 6126 2345 0000 0550 00, IBAN: DE91 6126 2345 0000 0550 00
  • BW-Bank, BIC: SOLADEST600, IBAN: DE23 6005 0101 0001 3260 20
  • KSK Esslingen-Nürtingen, BIC: ESSLDE66XXX, IBAN: DE44 6115 0020 0010 7707 08
  • Volksbank Filder, BIC: GENODES1NHB, IBAN: DE31 6116 1696 0222 2220 00. (sk)