Pflanzenschutz Aktuell
Der Buchsbaumzünsler auf Eroberungszug in Filderstadt
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) aus Ostasien (China, Japan und Korea) trat 2006 zum ersten Mal in Weil am Rhein und Kehl auf. Mittlerweile ist er in weiten Teilen Baden-Württembergs verbreitet. Häufig ist er in Flusstälern anzutreffen, in Höhenlagen fehlt er meist.
In Filderstadt war er 2016 in vielen Hausgärten zu finden.
Lebenszyklus
Seine Eier legt der Falter in den Blättern des immergrünen Busches ab.
Die gelb- bis dunkelgrünen Raupen ernähren sich von den Blättern. Auch vor der grünen Rinde machen die Schmetterlingslarven nicht halt, sodass bald nur noch ein Gerippe des Busches stehen bleibt.
Die Raupen durchlaufen mehrere Larvenstadien bis zur Verpuppung. Der Falter lebt etwas länger als eine Woche, in denen er wieder seine Eier ablegt.
Die Überwinterung der Raupen der letzten Eiablage erfolgt in mit Blättern versponnenen Kokons in der Pflanze oder in Ritzen daneben. Im Frühjahr ab etwa Mitte März beginnt ein neuer Kreislauf.
Insgesamt zwei Generationen des Buchsbaumzünslers treten jährlich in Deutschland auf.
Bekämpfung
Bei augenscheinlichem Befall sollten sämtliche Raupen abgesammelt und in einer Tüte in der Mülltonne entsorgt werden.
Mit dem starken Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers können die Tierchen ebenfalls aus dem Buchsbaum vertrieben und anschließend aufgesammelt werden.
Bei starkem Kahlfraß sollte die Pflanze zurückgeschnitten werden, meist erholt sie sich dadurch.
Zudem kann die Bekämpfung laut dem landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg mit Bacillus-thuringiensis- oder Neem-Präparaten erfolgen.
Vorbeugende Maßnahmen
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Buchsbäume von März bis Oktober auf Befall.
Wenn Sie abgestorbene Pflanzen ersetzen möchten, untersuchen Sie neue Pflanzen vor dem Kauf auf Zünslerbefall.
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg.
Das Jakobskreuzkraut vor dem Aussamen bekämpfen
In den vergangenen Jahren ist ein starkes Auftreten der einheimischen zweijährigen Pflanze entlang von Böschungen, Brachland und auch auf Weiden festzustellen. Das Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea) enthält das hochgiftige Alkaloid Pyrrolizin und ist für Pferde, Kühe, Schafe und Ziegen im frischen wie konservierten Zustand (Silage und Heu) giftig.
Die Blüten enthalten den höchsten Giftanteil. Die „Seneciose“ oder „Schweinsberger Krankheit“ verursacht Magen-Darmbeschwerden, schnelle Atmung und Leberschädigungen und endet meist tödlich.
Biologie der Staude
Das Jakobskreuzkraut blüht im zweiten Standjahr von Juni bis September gelb mit einer Wuchshöhe von 30 bis 100 Zentimetern. Pro Pflanze und Jahr können bis zu 100.000 Samen gebildet werden, die durch den Wind auf benachbarte Flächen verbreitet werden und eine hohe Keimfähigkeit und Langlebigkeit besitzen.
Bekämpfung
Um das Kreuzkraut einzudämmen, sollte vor der Blüte gemulcht werden (zweimal pro Jahr) oder eine Mahd zur Blüte erfolgen, bei der das gesamte Mähgut (nachreifende Samen!) von der Fläche entfernt wird. Bei geringem Besatz können die Pflanzen ausgerissen oder ausgestochen und entsorgt werden. Dabei sollten wasserfeste Handschuhe getragen werden, da das Kreuzkraut Hautreizungen hervorrufen kann.
Weitere Informationen sind beim Infodienst des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg LAZBW Aulendorf erhältlich.