Widumhof
Neben der ehemaligen Zehntscheuer lag Bonlandens Widumhof. Er wurde für die Unterhaltung des Ortsgeistlichen gestiftet. Er wurde jedoch nicht vom Geistlichen selbst bewirtschaftet, sondern von ihm als Erblehen gegen jährliche Abgaben (Naturalienabgaben, später Geldzahlungen) verliehen. Diese waren zusammen mit dem Zehnten und den Erträgen des Pfarrgartens des Pfarrers "Gehalt". 1477 verlieh beispielsweise Pfarrer Nikolaus Bauer als Kirchenherr den Widumhof an den Schmied Martin in Bonlanden.
Vermutlich ging der Widumhof zusammen mit der Kirche 1477 an das Stift Stuttgart, welches aus den Einkünften den Pfarrer zu besolden hatte.
Seit dieser Zeit stieg die Zahl der Widummeier an, so dass vermutlich Mitte des 16. Jahrhunderts ein zweites Wohnhaus im Obstgarten errichtet wurde. Die Zahl der Besitzer der Widumhofgüter nahm durch die Realerbteilung immer mehr zu, 1742 waren es anscheinend bereits 52 an der Zahl und im Jahr 1819 etwa 100. Logischerweise konnten die Anteile der meisten nur sehr kleine Parzellen ausmachen.
Bis 1836/37 war der Widummeier zur Haltung des Faselviehs (Vatertiere, z.B. Farren und Eber) für die Gemeinde verantwortlich.
Von 1837-1842 konnten die Besitzer der Widumhofgüter ihre jährlichen Abgabelasten („Gülten“ ) durch Zahlungen ablösen.
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