Gender Mainstreaming
Hinter dem Begriff „Gender Mainstreaming“ steht die Strategie, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern zu erfassen und diese bei Entscheidungen im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit zu berücksichtigen. Für die kommunale Arbeit ist von Bedeutung, dass gesellschaftliche und politische Vorhaben von allen Beteiligten unter diesem Blickwinkel vorbereitet und entschieden werden.
Beim Städtebau beispielsweise wird der Blick auf geschlechterdifferenzierte Bedürfnisse bezüglich der Nutzung öffentlicher Räume, der Verkehrswege, der Sicherheit sowie der Mobilität geworfen. Maßnahmen hierzu stehen im direkten Zusammenhang mit dem demografischen Wandel.
Filderstadt hat sich das Ziel gesetzt, zur Umsetzung von Gender Mainstreaming die dezentralen Gleichstellungsstrukturen nachhaltig auszubauen. Das Aufgabengebiet der Referentin für Chancengleichheit umfasst hierbei die Beratung, insbesondere der Ämter, bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming sowie die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Gleichstellung.
Informationen zum Herunterladen
Chancengleichheitsplan der Stadt Filderstadt (PDF, 74,2 KB)
Stadt Filderstadt – Beschluss zum Einsatz von Gender Mainstreaming (PDF, 18,6 KB)
Europäische Kommission – Strategie für die Gleichstellung von Frauen und Männern 2010-2015 (PDF, 481,6 KB)
Weiterführende Informationen
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – Strategie Gender Mainstreaming
Weitere Informationen
Chancengerechtes Filderstadt - Gender Mainstreaming in der Praxis
Mit dem Pilotprojekt „Chancengerechtes Filderstadt – Gender Mainstreaming in der Praxis“ wurden vier Projekte aus drei Dezernaten begleitet und hinsichtlich der geschlechterdifferenzierten Auswirkungen analysiert. Geschlechterungleichheiten im Sinne diskriminierender Vorgehensweisen wurden sichtbar gemacht und schrittweise ausgeglichen.
- Teilbarkeit von Führungspositionen - Nadine Hoss - Dezernat 1
- Kulturwochen 2021 "Krimi" - Barbara Grupp - Dezernat 2
- Filder-Airport-Areal, Quartiersplatz - Jürgen Lenz - Dezernat 3
- Mistelbekämpfung in Streuobstwiesen - Claudia Arold, Simone Schwiete - Dezernat 3
Gerade das kommunale Verwaltungshandeln sollte für die Gleichstellung von Frauen und Männern gleiche Chancen und Teilhabemöglichkeiten in allen Lebensphasen und -situationen ermöglichen. In den Fachgebieten wurde die Gender-Strategie systematisch eingeführt und methodisch bedacht. Für das neu zu entwickelnde Genderwissen wurde zum ersten Mal in der Verwaltung eine längere Gesamtprojektphase des „Lessons Learned“ ermöglicht. Das heißt, mit dieser Hilfestellung von Begleitung, Expertise und Ressourcen konnte ein Lernen aus Erfahrung und Kenntnissen entstehen. Durch den gesamten Prozess wurde die Verwaltung durch Heike Mänz Organisationsberatung extern begleitet. Die daraus resultierte Publikation finden Sie hier: Dokumentation und Handlungsempfehlungen (PDF, 2,998 MB)
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Pilotprojekte
Gender - Nachhaltigkeit
Gender Mainstreaming wird im INSEK (Integriertes nachhaltiges Stadtentwicklungskonzept) als eine Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen und daraus als Querschnittsaufgabe verankert.
Von Anfang an ist bei jedem Schritt nachhaltig: erstens eine angemessen gleiche Repräsentation der Geschlechter zu berücksichtigen, zweitens die Unterschiedlichkeit der Lebenslagen der Geschlechter zu erheben und in die Entscheidungen mit einzubeziehen, drittens eine angemessen gleiche Ressourcenverteilung (Geld, Zeit, Raum, Sichtbarkeit etc.) auf die Geschlechter herzustellen und viertens eine geschlechterstereotype Einengung zu vermeiden.
Intern: Es werden digitale Medien als E-Learning für Mitarberiter*innen im Intranet zur Verfügung gestellt sowie Einführungskurse konzipiert. Zudem werden Führungskräfteseminare zu Genderkompetenz geplant und organisiert.
Extern: Bei Ausschreibungen und Beauftragungen an externe Firmen sowie Büros wird der Aspekt von Gender Mainstreaming in neuen Vorhaben grundsätzlich konzeptionell berücksichtigt. Es gilt, fundierte und umfassende Genderanalysen zur Qualitätssicherung einer übertragenen Aufgabe und Maßnahme zu beachten, durchzuführen und zu beauftragen.