Eduard Mörike 1804 - 1875
Der schwäbische Dichter Eduard Mörike war vom 19. Mai bis zum 13. Dezember 1829 Pfarrvikar in Plattenhardt. Er stöhnte über den Kirchendienst, über alle diese "entsetzlichen Kirchenbücher, Konventsgeschichten, Kassenrechnungen usw., laut den überlieferten Unterlagen im Pfarr- und Stadtarchiv führte er jedoch seine Amtsgeschäfte sorgfältig. Ende 1829 wurde er nach Owen/Teck versetzt.
In Plattenhardt verlobte er sich mit Luise Rau, der Tochter seines verstorbenen Vorgängers. Seine Plattenhardter Zeit nannte Mörike "die bedeutungsvollste seines Lebens." Insgesamt 69 Briefe an seine Braut sowie eine Reihe von Gedichten haben sich erhalten. Dennoch ging die Beziehung in die Brüche: Im Jahr 1833 - Mörike war inzwischen in Ochsenwang - wurde das Verlöbnis gelöst.
Auch wenn Mörikes Aufenthalt in Plattenhardt nur von kurzer Dauer war, so erwies er sich aber für die deutschsprachige Literatur als von umso größerer Bedeutung.
2004 wurde an der Kirchhofmauer von Plattenhardt ein von Gerhard Raff initiierter Gedenkstein für Eduard Mörike und Luise Rau enthüllt.
Literatur: Kristin Rheinwald: Eduard Mörikes Briefe. Werkstatt der Poesie. Stuttgart 1994.