Gescheit, schwäbisch und zukunftsgewandt - Auf Kurs zu einem nachhaltigen Lebenswandel
Seit 1992 ist die Stadt Filderstadt Mitglied im Klimabündnis europäischer Städte.
Mit dem Beitritt ging Filderstadt die freiwillige Zielsetzung ein, die CO2-Emission alle 5 Jahre um 10 Prozent zu senken.
Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept (PDF, 6,137 MB) hat sich die Stadt Filderstadt im Mai 2014 „auf Klimakurs“ begeben, dabei ist der kommunale Klimaschutz ein bedeutender Baustein in der nachhaltigen Stadtentwicklung Filderstadts.
Filderstadt will damit aktiv die Klimaschutzziele des Landes Baden-Württemberg, des Bundes und des Pariser Klimaabkommens umsetzen.
Das Ziel die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius, am besten nur 1,5 Grad Celsius, zu halten, bedeutet große Anstrengungen beim Klimaschutz. Laut Umweltbundesamt müssen dazu die derzeit durchschnittlichen CO2-Emissionen von 11,2* Tonnen pro Kopf pro Jahr (2019) in Deutschland auf unter eine Tonne sinken.
In Filderstadt liegt die jährlichen CO2-pro-Kopf Emission bei 9,71 Tonnen (2019), inklusive des anteilig Filderstadt zugerechneten Kerosin-Verbrauchs des Stuttgarter Flughafen (Kerosin-bereinigt: 8,22 Tonnen). Seit 2014 ist der Endenergieverbrauch in Filderstadt um ca. 20% angestiegen, die Treibhausgasemissionen um 8,8%. Letztere blieben im Bilanzierungszeitraum von 2016 bis 2019 nahezu stabil, verzeichneten nur einen leichten Anstieg um 0,6%.
Gezielte Klimaschutzmaßnahmen vor Ort in Filderstadt dienen dazu, die lokal verursachten Treibhausgasemissionen durch Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) weiter zu reduzieren und so Filderstadts Beitrag zur Abbremsung der globalen Erwärmung zu leisten.
Global beträgt die Erderwärmung derzeit etwa 1,1 Grad Celsius (2022), aber Baden-Württemberg hat sich stärker erwärmt gegenüber der vorindustriellen Zeit um etwa zusätzlich eineinhalb Grad Celsius (Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, 2020).
Die Folgen dieser Erwärmung sind in Filderstadt deutlich zu spüren: kürzere Winter, trockenere Sommer, Hitzewellen und Starkregenereignisse.
Klimaschutz bedeutet in diesem Fall, Maßnahmen zur Klimaanpassung und Abmilderung der Folgen vor Ort durchzuführen.
*Diese Emissionen beinhalten auch die Bereiche Konsum und Ernährung. Die Emissionswerte für Filderstadt beziehen sich nur die Endenergieverbräuche für Strom, Wärme und Verkehr.
Ziel: klimaneutrale Verwaltung bis 2040 - Filderstadt tritt dem Klimapakt Baden-Württemberg bei
Per Gemeinderatsbeschluss vom 22. Februar 2021 unterzeichnet die Stadt Filderstadt die unterstützende Erklärung zum Klimaschutzpakt zwischen dem Land und den kommunalen Landesverbänden nach Paragraf 7 Absatz 4 Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg. Damit setzt sich die Stadt Filderstadt das Ziel, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Verwaltung zu erreichen.
Für mehr wir
Mit „Filderstadt auf Klimakurs“ möchten wir unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten und wichtige Impulse für die Zukunft setzen – für Filderstadt und Sie, die Bürgerinnen und Bürger! Das bedeutet ein Umdenken und Mitdenken, von dem alle profitieren: Die Umwelt, die Wirtschaft und alle Bürgerinnen und Bürger.
Das Klimaschutzkonzept entwirft den Klimakurs mit Maßnahmen, in den Handlungsfeldern Energieeffizientes Wohnen, Nachhaltiges Wirtschaften, Mobilitätskultur und Erneuerbare Energieversorgung, die sich der Struktur des Konzeptes anpassen. Die Basis dieser Maßnahmen ist Öffentlichkeitsarbeit und zielgruppenspezifische Sensibilisierung.
Der Filderstädter Klimakurs fördert:
- Effizienz: Sowohl private Haushalte als auch Unternehmen sollten schwäbisch, also sparsam, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Das spart bares Geld und macht Filderstadt wettbewerbsfähig.
- Lokale Wertschöpfung und Unabhängigkeit: Lokale Handwerker profitieren von Haussanierungen, die Einzelhändler von regionalem Konsum. Zudem kann durch erneuerbare Energien Wertschöpfung vor Ort generiert werden. Das ist bei der Stromproduktion durch Kohle, Gas oder Atom nicht der Fall. Zudem macht es unabhängiger von Importen.
- Gesundheit und Lebensqualität: Straßenverkehr schadet nicht nur dem Klima, sondern durch Abgase und Lärm auch der Gesundheit. Radfahren, zu Fuß gehen und der ÖPNV sind deutlich gesünder. Auch Überkonsum und Verschwendung führen nicht zwangsläufig zu mehr Lebensqualität.
Klimaschutzpartner
Die Stadtverwaltung Filderstadt bringt mit folgenden Partnern Filderstadt auf dem Klimakurs voran:
- Arbeitskreis Klimaschutz
- Filderstadtwerke
- Treff Uhlberg 25
- Stadtbibliothek
- Caritas
- Energieagentur Landkreis Esslingen gGmbH
Klimaschutz in Filderstadt
Klimaschutzmanager seit 2015
2020 wurde die Stelle des Klimaschutzmanagers im Anschluss an den Förderzeitraum verstetigt. Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept werden weitergeführt und neue Maßnahmen aufgegriffen.
2018 bis 2020
Von Juni 2018 bis Ende Mai 2020 wurden Klimaschutzmaßnahmen durch die Klimaschutzmanagerin Myrthe Baijens fortgeführt und verstetigt, wie zum Beispiel die Klimaseite des Monats im Amtsblatt und die Kampagne Stadtradeln. Darüber hinaus wurden neue Projekte aus dem Klimaschutzkonzept initiiert. Die Stelle wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit 40 Prozent gefördert.
Laufzeit: 01.06.2018 bis 31.05.2020, Förderkennzeichen: 03K01460-1.
2015 bis 2018
Im Juni 2015 hat die Stadt Filderstadt ihren ersten Klimaschutzmanager, Hannes Lauer, mit der Aufgabe eingestellt, Projekte aus dem Klimaschutzkonzept umzusetzen. Die Stelle wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit 65 Prozent gefördert.
Laufzeit: 01.06.2015 bis 3.5.2018, Förderkennzeichen: 03K01460
Mai 2014 Beschluss des Klimaschutzkonzeptes für Filderstadt
Der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Filderstadt hat in der Sitzung vom 05. Mai 2014 das ausgearbeitete Klimaschutzkonzept für Filderstadt (PDF, 5,964 MB) einstimmig beschlossen.
November 2012 bis Oktober 2013 Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts
In Filderstadt wurde im Zeitraum vom 1. November 2012 bis 31. Oktober 2013 mit Hilfe von Bundesfördermitteln und in Zusammenarbeit mit der Stadtentwicklungsgesellschaft Stuttgart (STEG) ein fundiertes und übergreifendes Klimaschutzkonzept erarbeitet.
Diese Schritte wurden dabei unternommen:
- Energie- und CO2-Kurzbilanz
- Potenzialanalyse
- Akteursbeteiligung
- Zielsetzung und Maßnahmenkatalog
- Controlling-Konzept
- Öffentlichkeitsarbeit und
- Präsentation.
Das Klimaschutzkonzept untersuchte private Haushalte, Gewerbe, Stadtverwaltung, Multiplikatoren (z.B. Kirchen, Vereine, Verbände, Schulen), Energieversorgung und Verkehr.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Weitere Informationen finden Sie auf www.klimaschutz.de und www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen.
Förderkennzeichen 03K01460
Weitere Infos unter www.klimaschutz.de