Filderstadts Persönlichkeiten - Alfons Fügel

Porträt Alfons Fügel

 

Geboren  am 10. August 1912 in Bonlanden als Sohn des Plattenlegers Georg Fügel. Sein Geburtshaus ist das Gasthaus zur "Krone", Kronenstraße 16.
 
Sein Vater, selbst Vorsitzender des Sängerkranzes Bonlanden, vermittelte seinen Kindern ebenfalls die Begeisterung für Musik. Sein Klavierlehrer Dr. Kriesmann empfahl Alfons Fügel dem Kammersänger Fritz Windgassen, dieser ermutigte ihn zum Gesangsstudium. 1936 absolvierte er beim Stuttgarter Staatstheater die Eignungsprüfung und erhielt ein Stipendium bei der Opernschule von Fritz Windgassen.
 
Bereits ein Jahr später erhielt er ein Engagement beim Ulmer Stadttheater, wo er bald zu einem gefeierten Tenor aufstieg. Höhepunkte waren seine Rolle als Kalaf in "Turandot" oder als "Postillon von Lonjumeau". Im September 1939 wechselte er nach Graz, wo er sein Repertoire beträchtlich erweitern konnte. Bereits ein Jahr später wurde er durch Clemens Krauss an die Münchner Staatsoper engagiert.
 
In München gelang ihm der Durchbruch. Oscar von Pander schrieb in den "Münchner Nachrichten": "Eine wundervolle Biegsamkeit der Stimme verbindet sich bei dem neuen Tenor mit dem strahlenden Glanz, wie wir ihn sonst fast nur bei der Elite der italienischen Stars zu hören gewohnt sind. Die fünf bis sechs allerhöchsten Töne, die ja überhaupt das Kapital jedes Tenors bedeuten, sind bei Fügel eitles Gold."
 
Durch den Krieg waren ihm allerdings internationale Möglichkeiten verbaut. Er hatte keine Chance, Gastspiele an den großen internationalen Bühnen in Wien, Mailand, Paris oder New York zu geben. Außerdem schloss Goebbels nach Stalingrad und der Ausrufung des "Totalen Kriegs" die Theater, Auftritte waren nur noch für die Truppenbetreuung und die Wunschkonzerte der Truppe möglich.
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es Fügel nicht mehr, an seine großen Erfolge der Zeit zwischen 1938 und 1943 anzuknüpfen. Er blieb zwar noch Konzertsolist, seine große Karriere war jedoch vorbei.
 
1950 kehrte er nach Bonlanden zurück und eröffnete mit seiner Familie ein Café in der heutigen Alfons-Fügel-Straße. Nach einem Konzert am 8. Oktober 1960 in Esslingen erlitt er einen Herzinfarkt und starb er am 10. Oktober 1960 im Alter von erst 48 Jahren in einem Esslinger Krankenhaus.
 
Die Gemeinde Bonlanden hatte 1969/70 aus Rundfunk- und Bandaufnahmen mehrere Langspielplatten mit Aufnahmen Fügels herausgebracht. Mit Hilfe des Deutschen Musikarchivs in Frankfurt fand Fridhardt Pascher noch weitere verschollen geglaubte Aufnahmen, die schließlich als CD herausgegeben wurden.

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